Belastungsauswirkungen und Psychoregulation

Im modernen Leistungs- und Wettkampfsport hört man immer häufiger Aussagen wie "mental platt" oder "vom Kopf her nicht frei" und versteht darunter die Auswirkungen der sportlichen Beanspruchungssituation und des sportlichen Umfeldes auf das psychische Wohlbefinden der Athleten und Athletinnen.
Hierum geht es in dem nun folgenden Kapitel "Belastungsauswirkungen und Psychoregulation".

Tatsächlich hat sich die Beanspruchungsstruktur in der heutigen Sportlandschaft verändert.

Um den vielfältigen Ansprüche unserer Medienlandschaft gerecht zu werden, müssen Spitzenathleten und -athletinnen heute nicht nur Spitzensportler/-innen, sondern auch Moderator/in, Schauspieler/in, Analysator/in und Entertainer sein. Sicherlich wird das gut honoriert, doch die Frage ist, wie die meist jungen Athleten und Athletinnen diese zusätzliche Beanspruchung verarbeiten können.
 Die dargestellte Beanspruchungsstruktur und die möglicherweise fehlende Kontrolle über derartige Situationen kann für die jungen Sportler und Sportlerinnen gefährlichen Distress bedeuteten. Die Grundlagen zum Thema Stress werden auf den Seiten Stress (1) und Stress (2) vermittelt.

Sie erfahren über Stressdefinition, -mechanismen und -auswirkungen sowie über Stressbewältigung und somit eine Protektion durch Sport.

Die zusätzliche Bühne raubt den modernen Leistungssportlern und -sportlerinnen außerdem notwendige Regenerationszeiten, in denen sie sich von der Wettkampfbelastung erholen sollten. Ein Missverhältnis von Beanspruchung und Erholung führt unweigerlich zu Problemen, die sich nicht selten in Verletzungen oder besagter mentaler und/oder zentraler Ermüdung münden.
Dies wird auf den Seiten zur Ermüdung näher erläutert.

Neben der Begriffsbestimmung werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen zentraler und peripherer Ermüdung dargestellt und mit derzeitigen wissenschaftlichen Erklärungsansätzen versehen. Ferner werden hypothetische Zusammenhänge aufgezeigt.

Unlängst gibt es sogar erste Fälle von depressiven Erkrankungen im Profifußball. Damit sei der dringende Forschungsbedarf konstatiert.

Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Gehirnforschung für die Sportmedizin werden auf den letzten Seiten dieses Kapitels Arbeitskonzepte der sportmedizinischen Hirnforschung zum Thema Aktivierung, Downregulation und Regeneration dargestellt.

Die Relevanz der Erforschung unseres Zentralen Nervensystems im Sport wird durch das Zitat des Tour de France Champions Miguel Indurain deutlich: "Die Tour gewinnt man nicht mit den Beinen, sondern mit dem Kopf!"