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Lactatverhalten und Halbwertzeit

Die Blutlactatkurve steigt in der Regel nach intensiver Belastung (z.B. 400-m-Lauf) noch an und erreicht in Abhängigkeit von der Belastungsdauer und Lactatkonzentration ein Maximum nach 1-15 Minuten Erholungszeit (vgl. Abbildung). Ursache hierfür ist der Konzentrationsgradient zwischen Muskel- und Blutlactatkonzentration

Fig: Halbwertzeit der Lactatkurve

Die mittlere Halbwertzeit der Lactatelimination liegt bei ca. 15 min, wobei die Geschwindigkeit der Lactatabnahme von der Höhe des maximal erreichten Lactatwertes abhängt. Die 15minütige Halbwertzeit bezieht sich auf Blutlactatwerte von ca. 10 mmol/l. Bei Werten um 5 mmol/l liegt sie bei ca. 10 min, und bei sehr hohen Konzentrationen von mehr als 20 mmol/l kann sie 25 min überschreiten (siehe Abbildung).

Ursache für diese konzentrationsabhängige unterschiedliche Halbwertzeit dürfte nach neueren Befunden (z.B. BROOKS 2000) sein, dass Lactat u.a. mittels spezifischer Proteine durch Zellmembranen transportiert wird. Die Transportrate ist dabei eine nichtlineare Funktion der Lactatkonzentration.

Blutlactatkurven nach 300-m- und 600-m-Testläufen

Aktive Erholung, d. h. Erholung mit leichter Belastung, verkürzt die Halbwertzeit der Lactatelimination deutlich.

Lactatverhalten (Blut) bei passiver sowie aktiver Erholung nach einer maximalen 4minütigen Fahrradergometerbelastung

Maximale Lactateliminationsraten erreicht man bei Erholungsbelastungen von 40-50% der maximalen Sauerstoffaufnahme. Die Ursache hierfür liegt in der Tatsache, dass durch den erhöhten Muskelstoffwechsel Lactat vermehrt in Pyruvat überführt wird und so als direkt energielieferndes Substrat mittels aerober Oxidation verstoffwechselt wird.

Die Kenntnis der Erholungszeiten ist für die Trainingsgestaltung, z.B. beim Intervalltraining, wichtig. Werden sie nicht beachtet, resultieren möglicherweise aus einem gewollten alactaciden Training eine Belastungsform mit eher lactacidem Schwerpunkt.